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Das BluRay Cover ist so hässlich, dass ich mich nicht traue es hier abzubilden. Ieeeehhhhhh! ^^ |
Labskaus ist ein Fischgericht.
Der Koch kennt den Inhalt -Der Verbraucher nicht.
Wahre Schönheit kommt von Innen –
Kann man jederzeit mit beginnen.
Der Koch kennt den Inhalt -Der Verbraucher nicht.
Wahre Schönheit kommt von Innen –
Kann man jederzeit mit beginnen.
Irgendwie musste ich ab der zweiten Hälfte beim Genuss des Disney
Actioners „John Carter“ immer wieder an diese Zeilen aus Rainald Grebe´s
Song „Dörte“ denken. Denn die aktuelle Verfilmung des Romanzyklus von
Edgar Rice Burroughs ist weder Fisch noch Fleisch
geworden.
John Carter (Taylor Kitsch; Battleshit, X-Men Origins: Wolverine)
ist ein amerikanischer Bürgerkriegsveteran, der 1868 in einer Höhle in
Arizona ein Gerät entdeckt, das ihn in ein Koma versetzt und eine exakte
Kopie seiner Selbst auf den Mars teleportiert.
Dort angekommen, findet Carter eine erdenähnliche Welt vor, die durch
Jahrhunderte lange Kriege in eine gigantische Wüste verwandelt wurde.
Die verschieden farbigen Völker des Mars - oder Barsoom, wie sie den
Planeten nennen – sind mittlerweile kaum mehr als
verrohte Barbaren, die sich gegenseitig abschlachten wollen.
Carter, der auf dem Mars – angeblich aufgrund seiner geringeren Knochendichte (!) – hunderte Meter weit springen kann, wird von den grünen Tharks als Hoffnung für ihr Volk willkommen geheißen. Um es kurz zu machen: man zeigt in eine Richtung und erwartet, dass Carter Hälse schneiden geht. Natürlich möchte der Held das so einfach nicht haben und sammelt abwechselnd in unterschiedlichen Packungsgrößen die Schädel der roten Zodanga, der weißen Therns und der grünen Tharks ein, trifft auf eine fahnenflüchtige Prinzessin und das Schicksal des Zuschauers nimmt ab hier seinen Lauf.
Wer sich jetzt an Science-Fiction der ganz alten Schule erinnert fühlt, hat nicht unrecht, denn die Geschichten aus der Feder des Tarzan Schöpfers erschienen ab 1912. Das an sich ist kein wirklicher Punkt zur Kritik, schließlich bietet das Szenario eine Menge Spielraum für kurzweilige Unterhaltung.
Sie kam im Schneidersitz zur Welt –
Ohne Ausdauer und Schnellkraft.
Ich glaub da sitzt sie immer noch –
Im Blinddarm der Gesellschaft.
Nun müssen aber Regisseur Andrew Stanton (Findet Nemo, WALL E), die
Coautoren Mark Andrews und Michael Chabon zusammen mit den
Verantwortlichen bei Disney alle beim Kekswichsen im gleichen Moment
richtig gezielt haben, sodass sich keiner bei der generellen
Richtung der Geschichte durchsetzen konnte. Hier und da flackert mal
etwas Humor auf oder es wird gewollt albern, dann sind ganze Passagen
bierernst, obwohl das Szenario kurz zuvor eher an Comics erinnert hat.
Dann wiederum wird Geschlachtet was das Zeug hält,
und zwischendurch wird es sogar schnulzig.
Seufz.… Leute! Nur weil man verschiedene Zutaten in einen Topf
wirft, kann man nicht erwarten, dass das Ganze automatisch zu einem
funktionierenden Genremix emulgiert. Ganz besonders dann, wenn man auf
einen Stoff zurück greift, der aus heutiger Sicht
unglaublich archaisch, antiquiert und naiv konstruiert wirkt.
Dörte hat jetzt zugegeben –
Sie onaniert auf Andreas Baader.
Das ist der Rubbelmann –
Fürs Mittelmaßgeschwader.
Zu aller erst sollte man sich um eine passende Besetzung kümmern.
Sympathische Darsteller wirken da schon ein mal Wunder. Taylor Kitsch
und Lynn Collins (Number 23, True Blood) versprühen allerdings weniger
Charme als eine Guido Knopp Dokumentation – und
der gibt sich ja immer ganz viel Mühe. Dann sollte man die Figuren in
eine Konstellation bringen, dass eine gewisse Gruppendynamik entsteht
aus der man Handlung und auch Figurenentwicklung zumindest auf einem
emotionalen Niveau voran bringt.
Dummerweise scheitern die beiden Hauptfiguren an dem selben Problem
wie „Cowboys und Aliens“: es gibt einfach keine Entwicklung und die
Darsteller schaffen es nicht die Gefühle der Figuren glaubhaft rüber zu
bringen. Das sind keine Schauspieler, sondern
Platzhalter, die man besser mit CGI Figuren ersetzt hätte.
Es hätte auch geholfen dem Protagonisten coole Sidekicks zur Seite
zu stellen, die vom holprigen Schauspiel abgelenkt hätten. Mit einer
guten Portion Buddy Charme hätte ich über so manch andere Schwäche
durchaus hinwegsehen können, denn wenn der Spaß stimmt,
hat man mich schon fast auf seiner Seite. Außerdem stören dann die
Plotholes nicht ganz so arg.
Um mal ein Beispiel zu nennen: Wenn Carter nämlich angeblich aufgrund seiner geringen Knochendichte so weit springen kann - geschenkt. Warum aber kann er das dann auch mit der Einheimischen im Arm? Und warum kann er auf einmal Felsen schleudern als wäre er Kevin Sorbo?
Um mal ein Beispiel zu nennen: Wenn Carter nämlich angeblich aufgrund seiner geringen Knochendichte so weit springen kann - geschenkt. Warum aber kann er das dann auch mit der Einheimischen im Arm? Und warum kann er auf einmal Felsen schleudern als wäre er Kevin Sorbo?
Liebst du mich?
Das war die Frage, die sie fragte –
Das war die Frage, die sie fragte –
Und ich sagte:
Dörte, du bist der Ausweg aus der Spaßgesellschaft!
Oh, und wenn man schon diesen alten Stoff nutzt, dann sollte man
ihn entweder soweit adaptieren, dass er in die heutige Zeit passt oder
so überzogen darstellen, dass man das Endprodukt als gut produzierten
Trash oder Sci-Fi-Fantasy akzeptieren kann. Hat
doch bei Flash Gordon und Star Wars auch geklappt.
Aber konsequente Durchführung ist in Filmen mit Taylor Kitsch
scheinbar immer so ein Problem. Wurde ja bereits mit Battleshit
eindrucksvoll bewiesen. Allerdings fährt „John Carter” diesem Machwerk
immer noch locker davon. Denn die Anlagen für einen schneidigen
Abenteuerfilm sind ja da.
Ach, wenn wenigstens die Effekte noch das Ruder rumgerissen hätten.
Im Grunde sehen die nämlich sehr schick aus. Doch sobald es in
hektische Actionsequenzen geht, sieht man fast immer wie die
menschlichen Darsteller ins Bild eingefügt wurden. Sorry, aber
das geht heutzutage gar nicht mehr – ganz besonders, wenn man seinen
Film selber zu ernst nimmt.
Nun, WEM kann ich denn „John Carter“ empfehlen? Freunden gehobener
Trash Unterhaltung wird er zu lahm sein. Actionfans bekommen an jeder
Ecke aufregenderes geboten. Wer auf Abenteuerfilme steht wird hiernach
wehmütig zu seiner Indiana Jones DVD-Box schielen.
Wer gehobene Unterhaltung erwartet wird sich spätestens beim Abspann
freihändig baumelnd einen Meter über dem Fernsehsessel wieder finden.
Mit einer – NEIN! – zwei Kisten Bier und ein paar lästerwilligen Freunden lässt sich allerdings darüber reden, ob man doch noch eine zweite Runde mit „John Carter“ wagt. Aber nicht bevor die erste Kiste leer ist!
Mit einer – NEIN! – zwei Kisten Bier und ein paar lästerwilligen Freunden lässt sich allerdings darüber reden, ob man doch noch eine zweite Runde mit „John Carter“ wagt. Aber nicht bevor die erste Kiste leer ist!
Schalla-lalla-lalla--banga –
Meine Cesna steht im Hangar.
Ich wünsch mir Ziele und Gestörte –
Ohne…